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Der Fisch des Jahres 2024 ist die Marmorata

Die Marmorata ist eine selten gewordene Forellenart, die südlich der Alpen vorkommt. Ihr Bestand ist jedoch stark gefährdet, durch die Zerschneidung ihres Lebensraumes und der Hybridisierung mit Bachforellen.

 

Während die meisten Menschen Fische wie die Bachforelle, den Wels oder den Hecht kennen, haben wohl die wenigsten von der Marmorata gehört. Das verwundert nicht, denn der Fisch ist ein wahrer Heimlichtuer und zudem selten geworden. Einst bevölkerte er die Flüsse der italienischen Schweiz, doch Verbauungen wie Kraftwerke und Staumauern im Rahmen der Industrialisierung machte dem Bestand zu schaffen. Wer die seltene Fischart heutzutage aufspüren will, der wird am ehesten im Lago Maggiore fündig. Der Schweizerische Fischereiverband kürte die Marmorata zum Fisch des Jahres, denn sie zeugt von der vielfältigen, aber oft unbekannten Biodiversität der südlichen Schweiz.

Die Marmorata ist eine von den fünf in der Schweiz heimischen Forellenarten. Unter guten Lebensraumbedingungen kann sie sich zu einem der grössten Süsswasserraubfische Europas mausern. Die grösste je in der Schweiz gefangene Forelle war eine Marmorata, die 1925 im Luganersee ins Netz ging. Mit 32 Kilogramm ein Prachtsexemplar. Dort, wo ihr Lebensraum intakt ist, beispielsweise auf dem Balkan, erreicht sie Grössen von weit über einem Meter und ein Gewicht von mehr als 20 Kilogramm. Die Schweizer Bestände dagegen bleiben meist kleiner.

Die mit den Lachsen und Saiblingen verwandte Fischart ist eine äusserst geschickte Jägerin und nutzt die Dunkelheit und den Schutz von trübem Wasser, um geduldig auf ihre Beute zu warten. Nähert sich ein Beutefisch, packt sie blitzschnell zu. Dabei macht sie auch vor kleineren Artgenossen nicht halt. Als Jungfisch allerdings, wenn ihr Maul noch nicht gross genug ist, um andere Fische zu packen, greift sie auf Kleinkrebse und Insekten zurück

von Sarah Schindhelm 

27.02.2024 Tierwelt.ch

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